Hochbeet aus Fachwerk und Kompost anlegen
In meinem letzten Beitrag zum Thema Gartenumbau hatte ich ja berichtet, wir unseren Garten- und Feuerholzschuppen gebaut haben (nur aus gebrauchten Materialien) und die Beete angelegt haben. Heute geht es endlich weiter mit unserer Gartengestaltung. Es gab noch viel zu tun. Immerhin wollten wir noch ein zweites Hochbeet und einen Kompost anlegen sowie die restlichen Gehwegplatten verlegen. Wie wir das gemacht haben und wie toll es geworden ist, liest du hier.
Eichen-Fachwerk: Ein Muss für den rustikalen Garten
Ich glaube, beim letzten Gartenumbau-Post ist deutlich geworden, dass ich ein großer Fan von Fachwerken bin, besonders von uraltem Eichenfachwerk. Das hat einfach so etwas Ursprüngliches, Rustikales. Es ist schwer zu beschrieben. Es ist einfach ein Werkstoff, der mich total fasziniert. In unserem Bauernhäuschen haben wir ja auch ein fast 300 Jahre altes Fachwerk stehen. Nicht nur, dass das Haus schon so alt ist und schon 30 Jahre stand, bevor die Französische Revolution begonnen hatte. Die Eichen, aus denen die Balken und Riegel gesägt wurden, sind ja noch viel, viel älter. (Funfact: In den ersten vier bis fünf Jahren können Eichen bis zu zwei Meter hoch wachsen. Mit zunehmendem Alter sinkt aber die Wachstumsgeschwindigkeit. So wachsen alte Eichen nur noch ca. vier Millimeter pro Jahr. Bis eine Eiche das erste Mal blüht bzw. Eicheln trägt, können da schon mal 40 Jahre vergehen.)
Aber ich schweife ab: Nicht nur wegen seines Charakters finde ich Eichenfachwerk so toll. Durch seine Robustheit und Wetterbeständigkeit ist es auch einfach ein hervorragendes Material, um dem Garten einen rustikalen Touch zu verleihen. (Ich werde bestimmt bald mal einen Beitrag drüber schreiben, wieso sich Fachwerk so gut in der Gartengestaltung eignet.) So hatten wir aus dem alten Fachwerk, dass wir günstig in der Nachbarschaft erworben hatten, unter anderem auch diese “Gartenbank” gebaut.
Was für ein massives Teil, nicht wahr? Diesem Konstrukt würde wohl nicht mal der stärkste Sturm etwas anhaben können, so schwer wie das ist. Nach einigem Hin- und Herüberlegen sind wir aber zu dem Entschluss gekommen: Das ist einfach zu krass für unseren Garten. Mit seinen paar Quadratmetern ist es ohnehin nicht der Größte. Unser Ziel beim Gartenumbau war es eigentlich, optisch mehr Platz zu schaffen. Also haben wir kurzer Hand zum Werkzeug gegriffen und die Gartenbank etwas verkleinert. Das Ganze sieht nun so aus:
Für unseren Garten ist das die perfekte Größe, finde ich. Nicht zu gewaltig, aber zu zweit kann man immer noch toll darauf sitzen. Und das Beste: Wir hatten wieder Holz, um etwas Neues daraus zu bauen. Wir mussten nicht lange überlegen, was wir mit dem Fachwerk anfangen sollten. Schließlich soll ja bald das Gärtnern losgehen und dafür kann man nie genug Hochbeete haben 😉 Unsere Gartenplanung hatte ohnehin ein weiteres Hochbeet vorgesehen. Was spricht also dagegen, es aus Eichen-Fachwerk zu bauen?
Ein Hochbeet aus Fachwerk bauen
Im Prinzip war der Bau des Hochbeets kein Hexenwerk. Man muss sich im Vorfeld nur ein paar Gedanken machen, zum Beispiel welcher Teil des Fachwerks sich für welches Bauteil des Hochbeets eignet und wie viel Material eigentlich zur Verfügung steht. (Da hat es schon den Vorteil, mit einem Zimmermann verheiratet zu sein, der das macht 😉). Schließlich war das Fachwerk ja ursprünglich mal für den Bau eines Hauses gedacht und nicht für ein schickes Hochbeet. Außerdem sollte man sich schon vorher im Klaren sein, wo das Hochbeet stehen soll. Wenn es fertig zusammengebaut ist, ist es so schwer, dass man es einfach nicht mehr bewegen kann.
Ein weiterer Punkt, über den man sich zu Beginn Gedanken machen sollte: Egal wie groß das Hochbeet wird, durch die massiven Kanthölzer wird das Beet sehr mächtig wirken. Das sollte auch bei er Gestaltung des restlichen Gartens berücksichtigt werden. Außerdem ist jedes Fachwerkteil individuell. Mal ist das Holz krumm, mal wieder gerader, mal dicker und mal dünner. Darum ist bei dem Bau des Hochbeetes aus Fachwerk ein bisschen Flexibilität und auch Improvisation notwendig.
Untergrund für das Hochbeet vorbereiten
Nachdem also Standort, Hölzer und Materialverbrauch feststeht, wird der Untergrund vorbereitet. Das bedeutet, dass der Boden erst mal plan gemacht wird, damit die Hölzer auch in Waage liegen. Auf dem geraden Boden haben wir dann Mauersteine, Gehwegplatten und Pflastersteine gelegt – einfach alles, was wir noch da hatten. Darauf wollten wird das Hochbeet aufbauen. Obwohl Eiche sehr witterungsbeständig ist, kann es der Feuchtigkeit nicht ewig standhalten und wird irgendwann vergammeln. Damit wir diesen Prozess aber so lange wie möglich hinauszögern können und lange etwas von dem Hochbeet haben, haben wir uns für dieses Vorgehen entschieden.
Aufbau: Von unten nach oben
Wie bereits gesagt, wird das fertige Hochbeet ein paar Kilo auf die Waage bringen. Unseres wiegt schätzungsweise zwischen 300 und 400 Kilo. Selbst die einzelnen Seitenteile sind schon so schwer, dass sich die nicht einfach bewegen lassen. Daher haben wir das Beet von unten nach oben aufgebaut. Zunächst haben wir die Hölzer für die Schwellen auf die vorbereiteten Steinplatten gelegt. In die Ecken haben wir dann die Eckverbindungen gestellt und darauf dann die Hölzer für den Rähm (oder auch Rahmholz).
Das Ganze haben wir dann unsichtbar verschraubt, damit keine Schraubenlöcher das Gesamtbild verunstalten, das Konstrukt aber dem späteren Druck durch die Erde standhält. Theoretisch wäre auch eine traditionelle Zapfenverbindung möglich gewesen. Unser Holz war dafür aber nicht mehr so geeignet, da es durch die frühere Verwendung schon so viele Zapfenlöcher hat. Und noch mehr Löcher im Holz sähen bestimmt nicht mehr so schön aus.
Die langen Seiten des Beets haben wir dann abschließend noch mit Zwischenständern in der Mitte versehen. Das gibt dem Hochbeet mehr Stabilität und verhindert, dass der Rähm mit der Zeit durchhängt.
Die Gefache des Hochbeets
Der Rohbau ist fertig. Weiter geht es mit den Gefachen. Hier haben wir uns für Lärchenholz entschieden. Auch das hatte einige praktische Gründe: Das Holz ist ebenfalls sehr witterungsbeständig und gleichzeitig gut zu verarbeiten. Außerdem ist es ein heimisches Gehölz und vergraut mit der Zeit, ebenso wie das Eichenholz. (Abgesehen davon hatten wir noch ein paar Bretter übrig, deren Menge genau für die Gefache gereicht hat.)
Mauersteine sähen bestimmt auch sehr schick aus, allerdings haben wir uns dagegen entschieden. Diese lassen im Gegensatz zum Lärchenholz die Luft und Feuchtigkeit im Beet nicht gut zirkulieren. Außerdem speichern Mauersteine Feuchtigkeit und geben diese dann an das Holz ab. Das zerstört das Holz mit der Zeit.
Die Lärchenbretter haben wir als Stülpschalung in den Gefachen angebracht. Dabei überdeckt das obere Brett das darunterliegende ein paar Zentimeter. Regen kann so nicht zwischen das Holz eindringen, die Luft kann aber weiterhin gut zirkulieren. Mittig in den Gefachen ist eine Latte angebracht, die als Auflage und Fixierungspunkt für die Bretter dient. Pro Gefach haben wir drei Bretter benötigt. Den Abschluss bilden jeweils an der linken und rechten Seite schmale Leisten. Die dienen allerdings nur der schöneren Optik 😊
Das Endergebnis sah dann so aus:
Insgesamt hat der Bau etwa drei Stunden gedauert. Wenn man weniger geübt im Umgang mit dem Holz und auch den Werkzeugen ist, kann es natürlich auch etwas länger dauern. Die Kosten lassen sich nur schwer beziffern. Solche Fachwerkbalken sind nicht leicht zu bekommen und können eine Menge Geld kosten. Hinzu kommen noch die Maschinen und Werkzeuge, die benötigt werden. Ein Hingucker ist das Hochbeet aber auf alle Fälle.
Komposter aus Paletten
Ebenfalls aus Holz und gut einsetzbar im Garten sind Paletten: ob die bekannten Europaletten, Einweg- oder Industriepaletten. Ich finde es einfach klasse, was man mit (mehr oder weniger) Fantasie daraus Tolles für Garten, Balkon und Terrasse basteln kann. Von den Kräuterregalen aus Europaletten hatte ich ja bereits berichtet. (Ich freue mich schon, wenn ich dort endlich die ersten Pflänzchen einsetzen kann 😁)
Vom Hausumbau hatten wir auch noch weitere Paletten in unserem Sammelsurium rumliegen. Das waren allerdings keine Euro-, sondern normale Einwegpaletten mit einem seltsamen Maß. Zum Kleinhacken und Verfeuern waren die uns allerdings auch zu Schade. Gut, dass uns eingefallen ist, dass wir ja noch einen Komposter brauchen. Und da wir weder einen aus Plastik oder Metall in unserem Garten haben wollten (, um den Gesamteindruck nicht zu zerstören), haben wir kurzerhand die drei Paletten miteinander verschraubt und in die vorgesehene Ecke gestellt. Fertig!!
Damit war der Samstag auch schon gut mit Arbeit gefüllt. Daneben haben wir noch ein bisschen Kleinkram gemacht, der im Garten angefallen ist. Zum Beispiel haben wir die Wege fertiggestellt. Beim letzten Mal haben uns noch ein paar Gehwegplatten gefehlt. Mit den Vorhandenen sind wir nur bis zur Mitte des Gartens gekommen. Glücklicherweise sind wir kostenlos an ein paar Platten gekommen, die eigentlich verschrottet werden sollten. Immerhin ist es ja unser Plan, den Garten mit möglichst wenig Geld zu gestalten.
Außerdem hatten wir in der Gärtnerei noch ein paar Frühlingsblumen gekauft, die wir auch schon in Töpfe gepflanzt haben. Die drei Gemüsebeete haben wir auch schon mal mit Kompost und Pflanzerde ein bisschen aufgewertet. Schließlich sollen ja die gezogenen Pflänzchen bald in den Garten umziehen 😊
Es gibt also noch genug hier zu tun. Das Gartenjahr hat ja auch gerade erst begonnen. Mich juckt es schon richtig in den Fingern, endlich draußen gärtnern zu können 🌶🌼
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