Anzuchttöpfe aus Zeitungspapier
DIY,  Saatgut und Pflanzen

5 Ideen für nachhaltige Anzuchttöpfe

In meinem letzten Beitrag hier auf meinem Blog habe ich dit fünf Tipps vorgestellt, wie ihr kostenlos oder mit wenig Geld euch Saatgut beschaffen könnt. Nur das Saatgut allein wird nicht für eine tolle Ernte aus dem eigenen Garten reichen. Schließlich brauchst du auch Möglichkeiten, die Samen irgendwo einzupflanzen. Klar kannst du das Saatgut direkt ins Freiland bringen. Aber gerade bei Tomaten, Paprika, Gurken und vielen anderen Pflanzen lohnt es sich, diese in einer geschützten Umgebung zu säen. Dafür kannst du Anzuchttöpfe nehmen, die du im Fachhandel oder Internet kaufen kannst. Was ist jedoch, wenn ich dir sage, dass es auch hierbei supergünstige und nachhaltige Alternativen gibt? Einige davon habe ich getestet und die will ich dir nun vorstellen.

1. Zeitungspapier

Wer kennt sie nicht, die Wochenzeitungen, die ein -oder zweimal in der Woche frei Haus geliefert werden, aber meist direkt in der Papiertonne landen. Oder du gehörst zu den wenigen Menschen, die noch eine Zeitung aus Papier regelmäßig abonnieren. (Und dann gibt es noch Menschen wie mich, die bei einem entsprechenden Medium arbeiten und täglich die Zeitung bekommen…) Wie auch immer, die Zeitung musst du nicht gleich in die Tonne werden, sondern kannst sie prima für Anzuchttöpfe recyclen. Dafür brauchst du nur ein bisschen Zeit, um das Papier entsprechend zu falten.

Anleitung: So faltest du Anzuchttöpfe aus Zeitungspapier

Es gibt viele Möglichkeiten, wie du aus Zeitungspapier Anzuchttöpfe falten kannst. An dieser Stelle will ich dir eine Methode zeigen, die ich ausprobiert und für gut befunden habe 🙂

Alles, was du dafür brauchst, ist Zeitung und ein sauberes Glas. Ich habe in diesem Video ein altes Gurkenglas benutzt, weil ich das von der Größe her sehr ideal finde.

Für deinen Anzuchttopf aus Zeitungspapier gehts du nun die folgt vor: Du nimmst du eine Doppelseite der Zeitung und faltest sie erst einmal in der Mitte und dann ein zweites mal in der Mitte zusammen.

Dann legst du die Zeitung im der geschlossenen Kante zu dir und positionierst das Glas zur Hälfte auf die Zeitungsseite an den linken oder rechten Rand – wie es für die am besten geht. Die Öffnung des Glases sollte dabei zur offenen Kante der Zeitung schauen. Dann rollst du die Zeitung mithilfe des Glases ein, und „stopfst“ die offene Kante der Zeitung in das Glas hinein.

Im Anschluss ziehst du das Glas vorsichtig aus der Zeitung hinaus. Für mehr Stabilität kannst du die Stelle, wo sich die Außenkantend der Zeitung überlappe beispielsweise mit einer Büroklammer fixieren. Nun brauchst du nur noch den Boden eines Anzuchttopfes nur noch ein bisschen platt drücken und fertig ist der Topf 🙂

Falls du eher der visuelle Typ ist, habe ich hier ein Video für dich vorbereitet, das dir die Anleitung nochmal zeigt:

Zeitungspapier ist nicht giftig

Noch immer geistert das Gerücht um, dass Zeitungspapier giftig ist. Der Ursprung dieses Gerüchts liegt darin, dass in der Druckerschwärze früher Schwermetalle zu finden waren, die eine gesundheitsschädliche Wirkung hatten. Dem ist aber heutzutage nicht mehr so. Die vier Farben (Schwarz, Magenta, Cyan und Gelb), mit denen heutzutage Zeitungen bedruckt werden, sind sogenannte Pigmentfarben. Diese winzigen Partikel lösen sich weder in Wasser noch in anderen Lösungsmitteln. Daher sind sie gesundheitlich kaum bedenklich. Schwarze Pigmente bestehen im Wesentlichen aus Ruß, die anderen Farben enthalten organische Substanzen. So sind im Cyan Kupferverbindungen, die aber eben nicht löslich sind.

Zudem besteht das Zeitungspapier an sich aus recyceltem Altpapier und hat nur eine geringe Wetterbeständigkeit. Innerhalb weniger Monate ist es verrottet und wird daher auch oft mit Küchenabfällen im Kompost entsorgt.

 

2. Eierkartons

Eierkartons lassen sich gut als Anzuchttopf nutzen
Eierkartons können als nachhaltige und günstige Anzuchttöpfe verwendet werden.

In die Gruppe “Anzuchttöpfe aus Altpapier” kannst du auch diese Alternative einordnen: Eierkartons sind eine super kostengünstige und nachhaltige Möglichkeit, sein Saatgut vorzuziehen. Dafür befüllst du die untere Hälfte des Kartons, dort, wo normalerweise die Eier ihren Platz haben, mit deiner Anzuchterde und säst dann deine Samen aus. Das war’s auch schon. Nach ein paar Tagen hegen und pflegen zeigen sich auch schon die ersten Keimlinge. Das spätere Pikieren aus den Eierkartons ins Freiland oder größere Töpfe geht auch total problemlos. Jedoch empfehle ich aufgrund meiner Erfahrung: Stell den Eierkarton auf eine wasserfeste Unterlage. Immerhin ist es immer noch Pappe ist, die reißen kann, wenn sie zu nass ist.

3. Eierschalen als Anzuchttöpfe

Eierschalen sind gute Anzuchttöpfe
In den Eierschalen sind meine mexikanischen Mini-Gurken prima angewachsen.

Wenn du Eierkartons hast, hast du mit großer Wahrscheinlichkeit auch Eierschalen 🙂 Und die brauchst du nicht gleich in den Kompost oder Biomüll geben. Dann auch die kannst du prima für die Anzucht deines Saatguts nutzen. Wenn du die Eier mittig aufschlägst, sind die Hälften in der Rege groß genug, dass du in beide ein bisschen Anzuchterde und schließlich das Saatgut gibst. Oder du machst es so wie ich und schlägst das Ei etwas weiter oben auf, sodass die eine Hälfte größer ist als die andere. In die größere kommen dann erste und Saatgut. Anschließend solltest du darauf achten, dass du das Saatgut nicht zu viel gießt, da das Wasser nicht ablaufen kann. Um das zu verhindern, könnte man mit Sicherheit am unteren Ende des Eis noch ein kleines Loch machen. Das habe ich aber nicht ausprobiert.

Wenn das Pflänzchen für sein Anzuchttopf aus Eierschale zu groß wird, kannst du die Schale vor dem Pikieren “pellen” oder es zumindest am unteren Ende öffnen, und mit einpflanzen. Damit sollten wir Wurzeln genug Platz haben, weiter wachsen zu können. Die Eierschale wird sich dann im Laufe der Zeit auch zersetzen und gibt gleichzeitig auch noch ein paar Nährstoffe frei 🙂 Und diese Alternative hat noch einen Vorteil: Auf den Schalen kannst du notieren, welches Saatgut du in welchem Ei ausgesät hast.

4. Altglas

Ich bin ein Riesenfan von Altglas! Man kann es im Haushalt einfach auf so viele tolle Weisen im Haushalt wiederverwenden… als Vorrätsgläser, Blumentöpfe, Vasen, Windlichter, Wattestäbchenhalter – und eben auch als Anzuchttöpfe. In ein sauberes, ausreichend großes Glas gibst du einfach ein bisschen Blähton oder vergleichbares als Drainage (damit die Pflanzen später keine nassen Wurzeln bekommen) in das Glas und füllst dann die Erde hinein. Anschließend noch das Saatgut und – tadaaaaa – fertig ist dein Anzuchttopf aus Altglas.  Zwei großartige Vorteile dieser Alternative: Es sieht auch noch ganz hübsch aus und du kannst es quasi ewig wiederverwenden. Falls doch mal eins herunterfallen sollte, ist das zwar ein bisschen ärgerlich, aber es ist kein großer Verlust.

5. Tetrapacks: Ein zweites Leben als Anzuchttopf

Tetrapacks können gut als Anzuchttopf oder Pflanztopf verwendet werden.
Tetrapacks upcyclen: Ausgespült und einmal durchgeschnitten, können sie ein zweites Leben als Anzuchttöpfe führen.

Diese Idee hatte ich selber lange nicht auf dem Schirm, dabei ist sie so einfach wie genial. Milch- und Milchalternativen, Saftpackungen, passierte Tomaten: Tetrapacks fallen oft im Haushalt als Verpackungsmüll an.

Natürlich kannst du die Tetrapacks gleich in den Gelben Sack (oder Gelbe Tonne) werfen, oder du recycelst sie und verwendest sie als Pflanz- oder Anzuchttöpfe weiter. Dafür musst du die Packung einer Wahl nur einmal gründlich ausspülen und schneidest sie in der Höhe durch, die dein Low-Budget-Pflanztopf haben soll. Am besten geht das mit einem scharfen Cuttermesser oder normalem Küchenmesser, finde ich. Dann solltest du aber ein Schneidebrett als Unterlage nehmen, damit du dir nicht in deine Arbeitsfläche schneidet. Mit einer Schwere gehts aber auch. Dann musst du nur noch die untere Hälfte des Tetrapacks mit deiner Erde und schließlich den Samen und Keimlingen bepflanzen. Zack, fertig ist dein Pflanztopf.

Hast du noch andere Ideen für günstige und nachhaltige Pflanz- oder Anzuchttöpfe? Und wo wir grad bei günstig sind: Kennst du schon meine 5 Tipps, wie du mit wenig Geld Saatgut bekommst? Vergiss auch nicht, diesen Beitrag bei Pinterest zu pinnen 🙂

28 / Redakteurin / Landei und Jung-Gärtnerin :)

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