Anzuchtstation: Katzensicher und für Drinnen
Vielleicht geht es dir ja ähnlich wie mir: Du möchtest möglich viel Saatgut anziehen, aber die fehlt der Platz und zudem hast du auch noch neugierige Katzen, die gerne an Pflanzen knabbern. Nicht zu vergessen die Spezial-Katze, die anscheinend eine tiefe Abneigung gegen Pflanzen hegt, und diese bei jeder Gelegenheit kaputt machen möchte. Du hast dich darin nicht wiedergefunden? Gut, macht auch nix. Trotzdem will ich dir heute zeigen, wie ich meine katzensichere Anzuchtstation für drinnen gebaut habe. Und das ging ganz einfach 🙂
Die Ausgangssituation
Die Anzucht von Saatgut braucht einiges Voraussetzungen, damit sie gelingen kann. Das fängt bei dem Platzangebot an und hört auf bei der Wahl nach dem perfekten Standort. Bei uns fängt das Problem schon mit dem Platz an: Davon haben wir reichlich im Haus. Nur haben wir eben auch unsere drei Katzen, die sich einfach zu sehr an Pflanzen interessieren. (Das ist auch der Grund, weshalb wir kaum Zimmerpflanzen haben. Die werden nämlich meist angeknabbert und sterben dann… .) Einfach so stehen lassen, kann ich die Anzuchtplatten beziehungsweise Mini-Gewächshäuser daher einfach nicht. Spätestens nach zehn Minuten liegen sie auf dem Boden und ich muss das Chaos aufräumen. Hinzu kommt, dass unser Haus insgesamt einfach sehr dunkel ist. Wir haben nur wenige Ecken, an denen Tageslicht ankommt. Für die Anzuchtstation ist das natürlich eine schlechte Ausgangslage. Über dieses Problem habe ich auch schonmal in meinem Beitrag “Saatgut-Anzucht: Diese 6 Fehler solltest du vermeiden” kurz gesprochen.
Ein Ort, an dem ich bereits im vergangenen Jahr mein Saatgut vorgezogen habe, war die Küche. Ein bisschen Platz war da und das fehlende Licht konnte ich mit zwei Pflanzenlampen ausgleichen. Insgesamt hat das auch ganz gut funktioniert. Nur ist der Raum eben begrenzt und ich kann nicht so viel an Gemüse und Kräutern vorziehen, wie ich gerne möchte. Also musste ich kreativ werden. Daher habe ich das Internet befragt. Meine Recherche war allerdings nur so semi-ergiebig. Anscheinend bin ich mit meinem Problem allein auf weiter Flur. Wir hätten zwar noch zwei Abstellräume, die ich hätte nutzen können. Doch dort ist es einfach zu kalt. Von daher fiel das auch flach. Bis mir eine Idee kam…
Ein Gewächshaus mit Regalen
Wie kann man aus wenig Platz möglichst viel machen? Ganz genau, mit Regalen oder Schränken. Für meine neue Anzuchtstation war das ideal – irgendwas Regalartiges. Aber auch da gibt es ja hundert verschiedene Möglichkeiten. Nehme ich ein altes Regal? Oder vielleicht doch eher ein Bauregal aus Metall? Und wie um Himmelswillen stelle ich es an, dass die Katzen da nicht drangehen? Also habe ich weiter gesucht. Und irgendwann kam der Geistesblitz: Es gibt kleine Folien-Gewächshäuser mit Regalböden!! Warum zum Teufel bin ich da nicht schon eher drauf gekommen? Manchmal liegt das Gute so nahe. Es war nur ein Haken an der Sache: Ich hatte kein Folien-Gewächshaus. Aus diesem Grund habe ich die ersten Tage mal die bekannten Kleinanzeigen-Portale im Internet und diverse Flohmarkt-Gruppen auf Facebook ausgekundschaftet. Aber niemand wollte gerade sein Folien-Gewächshaus loswerden. Zähneknirschend habe ich mich dann auf üblichen Verkaufsplattformen umgesehen. Dort bin ich dann fündig geworden und habe mir dieses* kleine Gewächshaus bestellt. Es hat insgesamt drei Regalböden, ist mit Folie geschützt und daher nicht so leicht für die Katzen zugänglich. Außerdem kann ich es dann während der Gartensaison draußen verwenden oder bis zum nächsten Jahr auseinanderbauen und irgendwo verstauen.
Einen Standort im Haus hatte ich mittlerweile auch gefunden. Nachdem meine beiden Pflege-Kaninchen Tofu und Tempeh ausgezogen sind, konnte ich den Platz ihres ehemaligen Geheges nutzen. Dieser war in dem Zimmer, in dem auch meine sechs Meerschweinchen leben. Von der Temperatur her also ideal, um dort ein paar Keimlinge zu ziehen. Hell genug war der Standort dann aber doch nicht. Von daher war klar, dass ich in neue Pflanzenlampen investieren musste. Auch dafür habe ich zunächst auf Kleinanzeigen-Portalen und Flohmarkt-Gruppen geguckt. Entweder war nichts Passendes dabei oder es war mir zu teuer. Es half alles nichts, ich musste wieder die bekannten Verkaufsplattformen absuchen, um ein paar Lampen für meine Anzuchtstation zu finden.
Fehlt nur noch das Licht für die Anzuchtstation
Zuerst hatte ich überlegt, nochmal zwei der Lampen zu kaufen, die ich mir letztes Jahr schon angeschafft habe. Insgesamt habe ich mit denen* gute Erfahrungen gemacht. Aber für mein Vorhaben erschienen sie dann doch ungeeignet. Die Pflanzenlampen werden nämlich an die Tischkanten angeklemmt und mit den beweglichen Lampen in Position gebracht. Bei insgesamt drei Regalböden wäre die richtige Positionierung aber irgendwie schwierig geworden. Schließlich bin ich auf diese Pflanzlampen* gestoßen. Perfekt für meine Anzuchtstation. Die Streifen ermöglichen es mir, die Lampen auf die Unterseite der jeweils oberen Regalböden zu montieren. So bekommen die Keimlinge optimales Licht.
Besonders praktisch fand ich die Funktionen, die die Lampe hat. Sie verfügt über eine Zeitschaltuhr mit drei Modi. Somit muss ich nicht immer daran denken, die Beleuchtung der Anzuchtstation immer rechtzeitig an- und auszuschalten. Außerdem ist das Stromkabel relativ lang. Schwupps, landete der Artikel auch noch in meinem Einkaufswagen und ich musste ein paar Tage waren, bis alles bei mir ankam.
Der Aufbau kann losgehen
Es hat tatsächlich vier Tage gedauert, bis alles da war. Schlimm war das allerdings nicht, denn so hatte ich Gewächshaus und Pflanzlampen pünktlich zum Wochenende und konnte mit dem Projekt starten. (In der Woche hätte ich wegen meines Geburtstags und der Arbeit ohnehin keine Zeit gehabt…). Sonntag war es also soweit. Während ich die letzten Hinterlassenschaften der Pflege-Bunnys beseitigt habe, hat mein Mann mit seinen Handwerker-Skills *hihi* das Gewächshaus aufgebaut. Das ging relativ zügig: das Gestänge zusammengesteckt, die Regal-Gitterböden eingesetzt und zack – Folie darüber. Kein Problem für einen erfahrenen Zimmermann, der sonst richtige Häuser baut 🙂 Die Pflanzlampen hat er sogleich auch noch montiert. Sehr praktisch: Die Kabelbinder waren schon im Lieferumfang enthalten. Zwei Lampen für den unteren Regalboden, zwei für das mittlere und der fünfte Lampenstreifen wurde erstmal im oberen Drittel des Gestänges fest gemacht. Das werden wir aber noch ändern, damit die Keimlinge auch auf der obersten Etage Licht von oben gekommen.
Ich war fertig mit Aufräumen, das Gewächshaus war ebenfalls startklar, also konnte es an seinen neuen Bestimmungsort gebracht werden. Den Stecker noch in die Steckdose gestöpselt und der Moment der Wahrheit kam: Funktioniert es? Und wie! Also hab ich noch schnell meine zwei Mini-Gewächshäuser aus der Küche geholt, die dort in den vergangenen Tagen auf der Fensterbank standen und fertig war meine katzensichere Anzuchtstation.
Apropos: Die Dussel haben nicht lange auf sich warten lassen. Die haben nämlich alles akribisch beobachtet und sogleich das Innen-Gewächshaus unter die Lupe genommen. Besonders der kleine, pflanzenhassende Fenrir war sehr ernüchtert, dass er nun nicht mehr an meine Keimlinge gehen kann. Nach ein paar Tagen in Gebrauch kann ich nun auch sagen, dass die Anzuchtstation wirklich katzensicher ist. Außer, ich lasse das Gewächshaus offen. Dann ist nämlich mindestens eine Katze am Start und möchte am liebsten alles aus der Pflanzenperspektive erkunden 😉 Den Keimlingen gefällt’s auch – die wachsen jetzt dort schön vor sich hin, bis es hinaus in den Garten geht.
Kurzer Blick auf die Kosten der Anzuchtstation
Von den Kosten her liegt die Anzuchtstation mit den Materialien, die ich benutzt habe, bei rund 60 Euro. Zugegeben, ganz günstig ist das nicht. Preiswerter wäre es natürlich gewesen, wenn ich Folien-Gewächshaus und Pflanzenlampe gebraucht bekommen oder schon da gehabt hätte. Dafür kann ich es aber immer wieder benutzen. Der Zeitaufwand lag bei etwa 15 Minuten – höchstens 🙂
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3 Kommentare
Sabine
Eine tolle Idee und später kann es draußen als Tomatengewächshaus weiter genutzt werden.
Ivonne
Ja, zum Beispiel 🙂 Und da sich die Gitterböden rausnehmen lassen, können da auch größere Pflänzchen dann rein 🙂
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